ChatGPT: Bessere Inhalte erstellen mit KI-Hilfe

ChatGPT hat auch in der Contentwelt viel Staub aufgewirbelt. Tatsächlich lässt sich dieser vielseitige KI-Helfer auch für die Arbeit an und mit Inhalten einsetzen. Wichtig ist es dabei, die Stärken und Schwächen dieses Dienstes zu verstehen. Jan Tißler zeigt sie in diesem Artikel auf und erklärt, für welche Aufgaben ChatGPT besonders geeignet ist und wie du deine Textbefehle (Prompts) verbesserst.

(Illustration: © mast3r, depositphotos.com)

Zusammenfassung

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick …
  • ChatGPT eignet sich ausgezeichnet als digitaler Assistent für Content-Erstellung, wobei die Balance zwischen KI-Unterstützung und menschlicher Kontrolle entscheidend ist.
  • ChatGPT bietet eine breite Palette an Anwendungsmöglichkeiten im Content-Marketing, von der Themenfindung über SEO-Optimierung bis hin zur Textproduktion.
  • Die Leistungsfähigkeit von ChatGPT lässt sich durch präzise formulierte und detaillierte Textbefehle (Prompts) erheblich steigern.
  • Es ist von wesentlicher Bedeutung, die Grenzen des KI-Tools zu kennen und zu respektieren, insbesondere im Hinblick auf die Validität der generierten Informationen.
  • ChatGPT kann bei der Qualitätssicherung und ethischen Betrachtung von KI-generierten Inhalten sowohl Herausforderungen als auch Unterstützung bieten.

Einführung: KI als Helfer

Ein Tool wie ChatGPT kann erstaunlich gute Ergebnisse liefern. Bisweilen sind sie so verblüffend, dass sich Nutzer*innen dazu hinreißen lassen, alles der KI zu überlassen. Der Moment des Erwachens kommt, sobald die KI Unsinn produziert und sie es nicht bemerken, weil sie nicht mehr so genau hinsehen.

In der Praxis zeigt sich, dass die heutige Generation der KI-Tools am besten als Helfer eingesetzt ist. Du kannst dieses Werkzeug als Assistenten ansehen, als Praktikanten oder als Partner. Achte in allen Fällen darauf, dass du die Hände am Lenkrad behältst und immer bereit bist einzugreifen, falls etwas schiefläuft.

Richtig eingesetzt, fühlen sich KI-Helfer wie Siebenmeilenstiefel an: Dieselbe Aufgabe lässt sich dann in spürbar kürzerer Zeit erledigen. Das Ergebnis: Es bleibt mehr Zeit an anderer Stelle, etwa für den Feinschliff. Und das wirkt sich in der Folge positiv auf die Contentqualität aus.

Es gilt also, das richtige Maß zwischen KI-Hilfe und eigener Leistung zu finden. Folgend gebe ich dir einige Anregungen und Empfehlungen dazu aus meiner eigenen Praxis.

Warum ChatGPT?

Ich selbst nutze neben ChatGPT auch den Konkurrenten Claude sowie KI-Modelle, die direkt auf meinem Rechner laufen über Tools wie LM Studio und Jan. Jedes dieser Werkzeuge funktioniert ein wenig anders und hat eigene Stärken und Schwächen. Um diesen Artikel übersichtlich zu halten, konzentriere ich mich auf ChatGPT, da dieses Angebot bereits weit verbreitet ist, keine technischen Kenntnisse benötigt und sich in einer eingeschränkten Version auch kostenlos nutzen lässt. Mit dem kostenpflichtigen Zugang „ChatGPT Plus“ für 20 US-Dollar im Monat hast du bei Bedarf neben dem älteren GPT 3.5 auch aktuelle Modelle wie GPT 4 Turbo zur Verfügung, kannst dem Bildgenerator Dall-E nutzen und einiges mehr. Es gibt darüber hinaus Angebote für Teams und Unternehmen. Siehe dazu die Preisübersicht.

Begriffserklärung: Large Language Model (LLM)

ChatGPT und ähnliche Dienste basieren auf einem Large Language Model (LLM). LLMs sind eine spezielle Klasse von AI-Systemen, die darauf trainiert sind, die komplexen Muster der menschlichen Sprache zu verstehen. Anders als klassische Sprachmodelle, die nur auf einzelne Sätze oder Textauszüge trainiert wurden, sind es bei LLMs extrem große Datenmengen mit Milliarden von Textdokumenten. Dadurch lernen sie ein tiefergehendes Verständnis der Sprache und können unterschiedlichste Texte generieren sowie Fragen beantworten.

Letztlich sind LLMs also AI-Experten für natürliche Sprache, die gelernt haben, Sprache und Wissen aus riesigen Textsammlungen zu destillieren. Sie bleiben jedoch auf dieses Training beschränkt und besitzen keine echte Intelligenz oder Kreativität im menschlichen Sinne. Trotz dieser Einschränkungen ermöglichen LLMs bereits erstaunliche Anwendungen.

ChatGPT im Content-Marketing einsetzen

Folgend einige Beispiele für mögliche Einsatzfelder:

Themen- und Ideenfindung

Die Themen- und Ideenfindung kann ganz allgemein gestaltet sein („Gib mir Ideen zu Themenbereich XY“), sie kann auf bisherigen Inhalten basieren oder sich auf die Ausgestaltung und Erweiterung eines bestehenden Contentplan-Entwurfs beziehen. 

Du kannst ChatGPT zudem nach ungewöhnlichen Formaten fragen oder besonderen Herangehensweisen. Die KI ist hier der unermüdliche Kollege, der Tag und Nacht bereitsteht, um deine Kreativität anzuregen. Auf diese Weise hilft dir ChatGPT, aus gedanklichen Sackgassen herauszukommen und auf neue Ideen zu kommen.

Keywords und andere SEO-Tipps

Hast du Themen festgelegt und konkrete Ideen entwickelt, geht es an die Umsetzung. Ein wichtiger Punkt ist hier die Keyword-Recherche: Welche Begriffe, Aussagen und Fragestellungen sollten idealerweise vorkommen? Für diese Zwecke gibt es eigene Services, die das besonders gut können und dafür auch aktuelle Zahlen wie etwa das geschätzte Suchvolumen heranziehen. Beispiele: Sistrix, SEMrush, ahrefs. ChatGPT wird diese nicht vollständig ersetzen, kann sie aber mindestens ergänzen. Und in vielen Fällen kann der Assistent bereits genug sein, um dich in die richtige Richtung zu lenken.

Deine Contentqualität steigt, weil du von Beginn an im Hinterkopf behältst, welche Begriffe vorkommen sollten und welche Themen und Fragestellungen besonders relevant sind.

Gliederung erstellen

Haben sich bei den Themen und Ideen Favoriten herauskristallisiert? Dann bitte ChatGPT um eine Gliederung für einen passenden Inhalt. Teile dem Assistenten in dem Moment möglichst genau mit, um was für einen Inhalt es geht, an wen er sich richtet, wo er erscheinen soll. Solche Details helfen der KI, ein passendes Ergebnis zu liefern.

Auf Tipps zu guten Prompts und zur effektiven Nutzung von ChatGPT gehe ich weiter unten noch genauer ein.

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Schreibblockaden überwinden

Ähnlich funktioniert es, wenn du bereits einen Text hast oder ein Fragment und dich einfach nicht in der Lage siehst, ihn zu finalisieren. Das passiert. In einer solchen Situation kannst du ChatGPT nach Feedback fragen: Passt der Stil? Wo liegen die Stärken und Schwächen des Entwurfs? Fehlt inhaltlich etwas? 

Das soll nicht heißen, dass die KI-Magie den Artikel für dich finalisiert und du ihn von der Todo-Liste streichen kannst (wobei das durchaus passieren kann). Aber es heißt, dass solche Anregungen deine innere Blockade losrütteln können.

Dokumente zusammenfassen und analysieren

Je nach Thema und Aufgabe arbeitest du eventuell mit bereits bestehenden Inhalten und Dokumenten, die dir als Vorbild und Grundlage dienen. Beispielsweise hast du ein eher technisch ausgerichtetes Handbuch und sollst daraus allgemeinverständliche Ratgeberinhalte erstellen.

ChatGPT ist sehr gut darin, Inhalte auf ihre wesentlichen Punkte zu reduzieren und von einem Sprachniveau auf ein anderes anzupassen. Betone dabei, dass der Assistent nur auf Informationen aus dem Dokument zurückgreifen soll und überprüfe hinterher wichtige Aussagen. Es kann dir ansonsten passieren, dass ChatGPT etwas im Text ergänzt, das zwar wunderbar klingt, aber gar nicht im Original vorkommt.

Richtig umgesetzt, kannst du damit sehr viel Zeit und Energie sparen, die bei der kreativen Umsetzung deines Beitrags besser aufgehoben ist.

Ersten Entwurf liefern

Je nach Thema kann es eine gute Idee sein, ChatGPT einen ersten Wurf für den Text schreiben zu lassen. Für ausführlichere Beiträge und sehr spezielle Themen empfiehlt es sich, schrittweise vorzugehen: Erst bittest du um eine Gliederung (siehe oben), dann lässt du den Text Punkt für Punkt erstellen. 

Du kannst ebenso versuchen, die KI den gesamten Artikel in einem Rutsch erstellen zu lassen. Oftmals sind die Ergebnisse aber besser, wenn du es langsamer angehst. Das hängt sehr von deinen Themen und Vorgaben ab.

Ein anderes Beispiel sind Produktbeschreibungen auf Basis eines Datenblatts. Ähnlich wie beim Punkt „Dokumente zusammenfassen“ oben, kann die KI hier in Sekunden einen Text liefern, den du dann entweder gemeinsam mit der KI oder allein verfeinerst und verbesserst.

Tonalität und Textniveau anpassen

Nach meiner Erfahrung ist ChatGPT recht gut darin, Dinge an verschiedene Sprach- und Wissensniveaus anzupassen. Das kannst du nicht nur nutzen, wenn du dir Texte erstellen lässt, sondern auch, um Feedback zu deinem Artikel zu bekommen: Passt das Niveau zur anvisierten Zielgruppe? Ist es zu komplex oder ist es zu simpel? Und wie schätzt der Assistent die Tonalität ein? 

Auch hier gilt: Nimm das Feedback als Anregung, nicht als einzige Wahrheit. Zugleich kannst du diese Fähigkeit nutzen, um etwa aus einem technischen Artikel eine allgemein verständliche Variante erstellen zu lassen.

Überschriftenideen generieren

Oftmals empfehle ich, die Überschrift am Anfang festzulegen. Das kann dabei helfen, das eigentliche Thema besser zu verstehen und sich bereits Gedanken über die Ausrichtung des Beitrags zu machen.

Diese Herangehensweise passt aber nicht zu jeder Person und jedem Anwendungsfall. Insofern sitzt du vielleicht doch wieder vor deinem fertigen Beitrag und wunderst dich, mit welcher Überschrift du die richtige Leserschaft dafür erreichst.

Auch hier kann dir ChatGPT helfen, indem du den gesamten Beitrag in den Chat kopierst, die Hintergründe erklärst (Zielgruppe, Zielstellung usw.) und dann nach Überschriftenideen fragst. Du kannst auch einen Zwischenschritt einlegen und zunächst danach fragen, welche grundlegenden Empfehlungen es für gelungene Überschriften gibt und dir dann Ideen generieren lassen. Das hilft sowohl dir als auch der KI, bessere Varianten zu finden.

Textvarianten erstellen

Wer etwa Blogposts schreibt, ist oftmals mit weiteren Aufgaben rund um diese Inhalte konfrontiert: Du brauchst dann etwa einen Teaser für die Website, Social Posts für diverse Netzwerke und eine Zusammenfassung für den Newsletter. Vielleicht wollt ihr Anzeigen schalten und verschiedene Versionen in einem A/B-Test vergleichen.

Genau das kann ChatGPT sehr gut. Wie bei der Überschrift gibst du deinem Assistenten hier zunächst den Text und die Hintergrundinformationen und fragst dann nach den passenden Texten.

Ein Stolperstein ist dabei die Textlänge: ChatGPT kann weder Wörter noch Zeichen exakt zählen, da es intern mit „Tokens“ arbeitet, die einzelne Wörter oder Wortbestandteile sein können. Hier musst du also oft nachjustieren. Relative Angaben wie „extra kurz“, „leicht zusammengefasst“, „ein, zwei Sätze“ etc. sind hilfreich. Erkläre zudem immer, wofür du den Text brauchst (Newsletter, LinkedIn …).

Tipps für die effektive Nutzung von ChatGPT

Wie du siehst, gibt es viele mögliche Anwendungsfelder für deinen KI-Assistenten. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Kenne und beachte die Limits

Da ChatGPT so freundlich, selbstbewusst und menschlich auftritt, vergisst du vielleicht schnell, dass du es mit einer Maschine zu tun hast. Diese Maschine ist verblüffend gut darin, eine Konversation zu simulieren. Sie hat außerdem Zugriff auf einen breiten Wissensschatz. Aber sie versteht nicht tiefergehend, was sie generiert. Und sie ist in erster Linie darauf trainiert, hilfreiche Antworten zu geben und nicht, Fakten zu prüfen.

Mathematische Fragen und Probleme sind ein typisches Beispiel für die Limits heutiger Large Language Models. Von Haus aus straucheln und sie hier häufig. Da braucht es dann speziell trainierte Angebote oder eine Hilfe wie das Wolfram-Plugin für ChatGPT.

Ein anderes Problem ist der Wahrheitsgehalt der Antworten. Die Zahlen und Fakten darin können der Wahrheit entsprechen oder aber auch nicht. Selbst wenn du beim Überprüfen der Angaben 99 Mal feststellst, dass alles korrekt ist, musst du auch beim 100. Mal ebenfalls exakt hinschauen.

Mit dem richtigen Sprachbefehl (Prompt) kannst du dieses Problem teilweise umgehen. Beispiel: Weise ChatGPT darauf hin, dass es dir mitteilen soll, wenn es eine Information nicht selbst hat.

Übrigens hilft es nicht viel, ChatGPT und ähnliche Angebote in eine Diskussion zu verwickeln. Wenn der KI-Assistent etwas nicht richtig macht oder sich komplett verweigert, ist es am besten, einen frischen Chat zu starten. Du kannst es dann sogar mit demselben Prompt noch einmal versuchen oder deinen Textbefehl entsprechend anpassen und abwandeln. Zum heutigen Stand der Dinge startet jedes neue Gespräch mit ChatGPT bei Null. Das ist in vielen Fällen unpraktisch, da dein KI-Assistent nicht dazulernt. In diesem Fall aber kann es hilfreich sein, noch einmal von vorn anzufangen.

Schreibe bessere Prompts

Gehe Schritt für Schritt vor

Gerade bei längeren und komplexeren Inhalten hilft es, schrittweise vorzugehen. Du leitest ChatGPT also aktiv an.

  • Du startest in diesem Fall vielleicht mit der generellen Themenbeschreibung und fragst nach den wichtigsten Begriffen, Aussagen und Fragen.
  • Im nächsten Schritt lässt du dir eine Gliederung erstellen.
  • Erst dann kommt der Text, den du ebenfalls Abschnitt für Abschnitt generieren lassen kannst.

Auf diese Weise hast du mehr Möglichkeiten zu korrigieren und gegenzusteuern. Und, so seltsam es auch klingen mag: Dieses strukturierte Vorgehen hilft ChatGPT zu besseren Ergebnissen zu kommen.

Sei detailliert

Ein genereller Tipp für bessere Prompts: Bei ChatGPT und ähnlichen Angeboten ist es hilfreich, so detailliert und präzise wie möglich zu sein.  

Denke dabei an folgende Angaben:

  • Welche Rolle soll ChatGPT für dich einnehmen? Nennst du das gleich am Anfang deines Prompts, lenkst du die KI in eine hoffentlich passende Richtung. Beispiel: „Ich benötige deine Hilfe als professioneller Journalist.“
  • Beschreibe die Zielgruppe deines Inhalts. Richtet er sich an Laien oder an Fachleute? Welches Vorwissen haben die Personen? Wie alt sind sie? Sind sie privat oder beruflich an dem Thema interessiert?
  • Erkläre den Hintergrund deines Unternehmens oder deiner Organisation. Was macht ihr? An wen wendet ihr euch?
  • Gib Hinweise zur gewünschten Tonalität des Textes. Soll er sachlich und informierend sein oder unterhaltend und humorvoll?
  • Lege fest, wie ausführlich der Inhalt sein soll und welche Elemente auf jeden Fall vorkommen müssen. Vielleicht sind dir Listen wichtig oder eine Vergleichstabelle?

Letztlich wirst du mit einem ersten Prompt starten und diesen dann mit der Zeit weiterentwickeln, um ChatGPT von Anfang an in die richtige Richtung zu lenken und typische Fehler zu vermeiden.

Andere Tricks und Kniffe

Da ChatGPT darauf trainiert wurde, menschlich zu erscheinen, funktionieren mit diesem KI-Tool auch kurios anmutende Tricks:

  • Sei freundlich und höflich. „Bitte“ und „Danke“ können im Verlauf eines Chats helfen, bessere Ergebnisse zu erzielen.
  • Versprich ChatGPT eine Belohnung für gute Arbeit: „Wenn du diese Aufgabe besonders gut erfüllst, gebe ich dir 500 US-Dollar extra.“
  • Appelliere an ChatGPTs Gewissen: Beschreibe etwa, dass du seine Hilfe dringend brauchst, weil sonst dein Chef/deine Professorin/ein Kollege wütend auf dich ist. 
  • Teile ChatGPT bei einer komplexen Aufgabe mit, es solle zunächst einmal tief durchatmen.
  • Weise ChatGPT an, etwas Schritt für Schritt zu durchdenken, bevor es eine Antwort gibt.

Es hat sich wiederholt gezeigt, dass solche Tricks und Kniffe funktionieren. Das klappt aber nicht etwa, weil ChatGPT Gefühle hat oder ein Gewissen, sondern weil es das aus dem Trainingsmaterial gelernt hat.

Tipp für mehr Effizienz

Das alles klingt nach viel Arbeit und das ist es auch. Die gute Nachricht: Viele dieser Angaben und Informationen wirst du immer wieder verwenden. Du kannst Beschreibungen zum Unternehmen und zur Zielgruppe beispielsweise als Textbausteine vorhalten und dann bei Bedarf ergänzen. Nutzt du externe Werkzeuge wie etwa Typingmind, kannst du Vorlagen für bestimmte Aufgaben hinterlegen.

Allerdings wirst du zugleich feststellen: Je genauer deine Vorstellung ist, desto eher wirst du an die Grenzen des KI-Helfers stoßen. Manche Probleme und Eigenheiten lassen sich selbst mit dem besten Prompt der Welt nicht vollständig vermeiden. Hier hilft dann nur manuelle Nacharbeit und die Erkenntnis, dass es eben ein Helfer ist und kein Ersatz für einen Menschen.

Ausblick

ChatGPT ist so revolutionär, weil es so flexibel auf deine Angaben reagieren kann. Das macht es aber gerade am Anfang schwierig, die richtigen Ergebnisse zu erzielen – besonders wenn du mit der Zeit anspruchsvoller wirst.

Deshalb geht ein Trend derzeit zu spezialisierteren Angeboten. Ein Beispiel dafür sind die „GPTs“, für die es beim ChatGPTs-Unternehmen OpenAI nun einen eigenen Store gibt. Das sind Varianten des KI-Helfers, die mit speziellen Regeln, Zusatzfunktionen und ergänzendem Wissen ausgestattet sind, um klar definierte Aufgaben zu erfüllen. Wie gut das derzeit funktioniert, steht auf einem anderen Blatt. Aber es zeigt: Die KI-Industrie weiß, wo die Schwächen ihrer derzeitigen Angebote liegen.

Ein anderes Beispiel sind „Local LLMs“: Das sind KI-Helfer, die auf einem selbstbetriebenen Server oder dem eigenen Rechner laufen. Selbst Smartphones haben heute genug Performance für ein entsprechend kleines Sprachmodell. Das ist dann nicht so mächtig wie ChatGPT, aber das muss es für viele Anwendungsfälle auch gar nicht sein.

Hier gibt es offene Angebote wie etwa die „Llama“-Modelle von Meta oder die neuen KIs des französischen Anbieters Mistral. Da sie frei verfügbar sind, lassen sie sich nicht nur lokal betreiben, sondern auch individuell anpassen und integrieren. Ein Beispiel ist eine lokale KI, die Informationen aus dem eigenen CRM auswertet. Oder ein interner Chatbot, der auf die gesamte Dokumentation zugreifen kann und daraus seine Antworten gewinnt.

Lokale LLMs haben nicht zuletzt deutlich weniger Datenschutzprobleme, da die Informationen nicht an den Server eines Anbieters gesendet werden.

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Qualitätssicherung und Ethik bei KI-Inhalten

Wie auch sonst, gilt bei der Arbeit mit ChatGPT und Co. das „Vier-Augen-Prinzip“ als Mindeststandard: Jeder Inhalt wird noch einmal von mindestens einer Person eingehend geprüft:

  • Stimmen die genannten Zahlen, Fakten, Zitate?
  • Sind Tonalität und Sprachniveau korrekt gewählt?
  • Hat der Inhalt einen klaren Charakter?
  • Ist er sinnvoll aufgebaut und interessant geschrieben?
  • Finden sich typische Probleme im Text wie Passivkonstruktionen oder Bandwurmsätze?
  • Gibt es inhaltliche Dopplungen?
  • Haben sich hier und da englische Wörter eingeschlichen oder Begriffe und Ausdrücke, die es so im Deutschen nicht gibt?
  • Und, sicher ist sicher: Sind Teile des Textes wortwörtlich von bereits existierenden Inhalten übernommen? Ein Plagiats-Check mit einem Angebot wie Copyscape ist empfehlenswert.

Sind Inhalte überwiegend durch die KI entstanden, scheint es mir eine gute Idee, das im Sinne der Transparenz nach außen hin deutlich zu machen. Hast du ChatGPT hingegen nur für die Themenfindung und die Gliederung genutzt, ist das eher nicht notwendig.

Eine andere Ethikfrage ist: Will ich Angebote wie ChatGPT überhaupt einsetzen? Schließlich haben sie ihre Fähigkeiten durch Trainingsmaterial erlangt, dessen Urheber davon meist nichts wussten und keine Entlohnung dafür erhalten. Da werden in Zukunft Initiativen wie das Gütesiegel „Fairly Trained“ wichtiger.

Schlusswort

KI-Helfer haben in den letzten Monaten erhebliche Fortschritte gemacht und der Markt entwickelt sich derzeit rasant weiter. Auch deshalb bieten wir dir bei UPLOAD mit dem kostenlosen Smart Content Report eine Informationsquelle mit hilfreichen Tipps, Leseempfehlungen, News und Begriffserklärungen. Trage dich dort ein, um über aktuelle Entwicklungen und neue Angebote auf dem Laufenden zu bleiben.

Wichtig ist es aus meiner Sicht, bei der Arbeit mit ChatGPT und anderen auf zwei Punkte zu achten:

  1. Wie kann ich meinen Prompt und mein generelles Vorgehen optimieren?
  2. Welche Grenzen haben diese Tools, die auch der beste Prompt der Welt nicht beheben kann?

Letztlich ist es weiterhin so: Auch die neuesten KI-Tools sind nicht gut genug, um Menschen überall und jederzeit zu ersetzen. Und das wird selbst dann weiterhin stimmen, wenn die nächsten Versionen und Angebote noch besser werden. Denn die persönliche Perspektive, den individuellen Erfahrungsschatz und die Persönlichkeit eines echten Menschen kann eine KI in den Augen anderer Menschen nie ersetzen, egal wie gut sie ist.

Wie du diesen Trumpf gezielt ausspielst, haben wir in der UPLOAD-Ausgabe 108 „Content ganz menschlich“ thematisiert. Du kannst die Beiträge kostenlos auf der Website lesen.


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 112

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