Was Barrierefreiheit im Content-Marketing bedeutet

Dank des European Accessibility Act wird Barrierefreiheit in den nächsten Jahren ein zentrales Thema für viele Website-Betreiber sein. In diesem Artikel gibt dir Jan Tißler eine Übersicht dazu, was Accessibility und Barrierefreiheit meinen und wie du deine Website und Inhalte für möglichst alle Menschen benutzerfreundlich gestaltest.

Symbolhafte Illustration zum Thema Web-Accessibility
(Illustration: © VisualGeneration, depositphotos.com)

Zusammenfassung

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick …
  • Barrierefreiheit (Accessibility) bedeutet, dass eine Website für alle Menschen zugänglich und nutzbar ist, unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen.
  • Dies wird durch Gesetze wie den European Accessibility Act immer wichtiger. Ab 2025 müssen viele Unternehmen barrierefreie Webseiten anbieten.
  • Barrierefreiheit umfasst Aspekte wie gut strukturierte Navigation, ausreichende Farbkontraste, Alternativtexte für Bilder, barrierefreie Videos/Audios und verständliche Texte.
  • Eine barrierefreie Website hat viele Vorteile: Sie schließt niemanden aus, ist für alle nutzerfreundlicher und kommt oft auch bei Suchmaschinen besser an.
  • Perfekte Umsetzung ist eine Herausforderung, aber Schritt für Schritt machbar. Wichtig ist, jetzt schon damit zu beginnen, die eigene Website barrierefrei zu gestalten.

Einleitung

Wie wichtig Websites heute für viele Organisationen und Unternehmen sind, muss ich sicher nicht mehr betonen. Doch während Faktoren wie Design, SEO und User Experience oft bereits im Blick sind, wird ein Aspekt bislang eher übersehen: die Barrierefreiheit, auch als Accessibility bezeichnet. Unter diese Begriffe fällt der Anspruch, dass jede Person eine Webseite und ihre Inhalte nutzen kann.

Sind Barrierefreiheit und Accessibility dasselbe?

Die Begriffe Barrierefreiheit und Accessibility werden im Webbereich oft synonym verwendet. Es gibt jedoch leichte Nuancierungen:

  • Barrierefreiheit ist ein Begriff, der aus dem deutschen Behindertengleichstellungsgesetz stammt und ursprünglich in Bezug auf physische Barrieren verwendet wurde, wie beispielsweise der Zugänglichkeit von Gebäuden. Im digitalen Bereich bedeutet Barrierefreiheit die Schaffung von digitalen Inhalten und Funktionen, die für alle Nutzer zugänglich sind.
  • Accessibility wiederum ist der entsprechende englischsprachige Begriff, wobei er eher in einem breiteren Kontext verwendet wird und zusätzlich zu den Merkmalen einer barrierefreien Website auch Funktionen zur Verbesserung der Nutzererfahrung (User Experience) für Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten umfasst.

Letztlich bleibt die Kernbotschaft beider Begriffe dieselbe. Insofern verwende ich sie hier als Synonyme.

Zu deinen Aufgaben in Bereichen wie Content-Marketing, Content-Strategie oder auch Content-Management gehören Inhalte, die alle Personen einer Zielgruppe ansprechen und niemanden ausschließen. Auch als Firmeninhaber musst du dieses Thema in deine digitalen Strategien integrieren – und das nicht nur, um heutigen und kommenden gesetzlichen Regelungen zu folgen, sondern auch um die vielen Vorteile barrierefreier Webseiten zu nutzen.

In diesem Artikel gehe ich auf wichtige Grundlagen der Accessibility ein und erkläre, wie sie sich erfolgreich ins digitale Marketingkonzept integrieren lässt. Du erfährst, was genau hinter diesem Begriff steckt, warum Barrierefreiheit wichtig ist und wie sie sich umsetzen lässt. Ziel ist es, das bestmögliche Erlebnis für deine Nutzer zu schaffen und gleichzeitig die Reichweite und den Erfolg der Webseite zu steigern. 

Barrierefreiheit ist ein unverzichtbares Thema für jedes Unternehmen, das im digitalen Zeitalter erfolgreich sein will. Es wird durch kommende Gesetze nicht nur für fast jede Website zur Pflicht, sondern hat zugleich handfeste Vorteile für Reichweite und Erfolg einer Internetpräsenz.

Das Zusammenspiel von Accessibility, Usability und User Experience

Accessibility, Usability und User Experience sind drei Begriffe, die dir rund um Webdesign und Content-Erstellung häufiger begegnen werden. Sie sind eng miteinander verwoben und spielen eine wichtige Rolle in der Gestaltung einer erfolgreichen Website. Doch was unterscheidet sie genau voneinander?

  • Accessibility bezieht sich wie bereits eingangs erklärt auf die Fähigkeit aller Menschen, eine Website nutzen und darauf zugreifen zu können, unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Es geht darum, dass jeder Nutzer, etwa auch eine sehbehinderte Person, die Inhalte deiner Website lesen, verstehen und navigieren kann.
  • Usability („Gebrauchstauglichkeit “) hingegen, geht über Accessibility hinaus. Eine Website mit hoher Usability ist nicht nur zugänglich, sondern auch intuitiv bedienbar und effizient. Es geht also darum, die Bedienung deiner Website so einfach wie möglich zu gestalten. Buttons sollten dort sein, wo deine Nutzerschaft sie erwartet, und es sollte leicht sein, das Gesuchte zu finden.
  • User Experience (UX), das Nutzererlebnis, ist ein noch umfassenderer Begriff. Es bezieht sich auf das gesamte Erlebnis und Gefühl, das eine Person hat, wenn sie mit deiner Website interagiert. Eine gute UX beinhaltet Accessibility und Usability, aber auch Aspekte wie Ästhetik, Ladezeiten, personalisierte Inhalte und vieles mehr.

Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen: Accessibility sorgt dafür, dass Nutzerinnen und Nutzer auf deine Website zugreifen können, Usability, dass sie sich ohne Probleme darauf zurechtfinden, und User Experience, dass sie gerne wiederkommen. 

Alle diese Aspekte sind wichtig und du solltest sie bei der Entwicklung deiner Website und bei der Erstellung deines Contents berücksichtigen.

A N Z E I G E

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Accessibility-Richtlinien, Standards und Gesetze

Um die Accessibility einer Website sicherzustellen, setzt du dich idealerweise mit den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) auseinander. Sie sind ein weltweit akzeptierter Standard für die Gestaltung von barrierefreiem Webcontent.

WCAG wurde vom World Wide Web Consortium (W3C) entwickelt und enthält detaillierte Empfehlungen, um Websites, Webanwendungen und andere digitale Inhalte für alle zugänglicher zu machen. Sie sind in drei Stufen unterteilt (A, AA, AAA), die die Anforderungen von „grundlegend“ bis „fortgeschritten“ repräsentieren.

Als Beispiel: Eine der einfachsten Richtlinien ist, dass alle Bilder auf deiner Website einen Alternativtext (Alt-Text) haben sollten. Dieser Text beschreibt, was auf dem Bild zu sehen ist, und wird von Screenreadern gelesen, die etwa Menschen mit Sehbehinderungen verwenden.

EU-Richtlinie 2016/2102

In Deutschland und Europa sind die WCAG-Richtlinien nicht nur eine Empfehlung, sondern haben eine klare rechtliche Bedeutung. Hier spielt die 2016 in Kraft getretene EU-Richtlinie 2016/2102 eine entscheidende Rolle: Sie legt fest, dass öffentlich zugängliche Websites und mobile Anwendungen von öffentlichen Stellen die Anforderungen der Zugänglichkeitserklärung nach WCAG 2.1 Level AA erfüllen müssen. Darüber hinaus ist in der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV) 2.0 für Deutschland konkret festgelegt, dass öffentliche Websites den WCAG 2.0 Level AA entsprechen sollen.

Basierend auf dieser Richtlinie trat 2018 in Deutschland das Gleichstellungsgesetz für Menschen mit Behinderungen in Kraft. 

European Accessibility Act

Durch den European Accessibility Act (EAA) sind nun auch viele Unternehmen ab 2025 dazu verpflichtet, ihre Produkte und Dienstleistungen barrierefrei und nutzerfreundlich zu gestalten, um sie für alle Menschen nutzbar zu machen. Eine Überwachungsbehörde in den jeweiligen EU-Mitgliedstaaten sorgt für die Kontrolle der Umsetzung. Die Regelung betrifft alle Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz über 2 Millionen Euro.

Im Beitrag von Anne-Marie Nebe findest du mehr zum European Accessibility Act …

Welche Einschränkungen solltest du für Barrierefreiheit im Hinterkopf behalten?

Bevor wir dazu kommen, wie du deine Website und deine Inhalte verbessern kannst, folgende Frage: Über welche Einschränkungen und Behinderungen sprechen wir eigentlich?

  • Sehbehinderungen: Dazu können vollständige oder teilweise Blindheit, Farbenblindheit oder geringere Sehstärke zählen. Ohne Barrierefreiheit können Nutzer Schwierigkeiten haben, Texte zu lesen oder Grafiken und Videos zu interpretieren.
  • Hörbehinderungen: Bei vollständiger Taubheit oder eingeschränktem Hörvermögen können Videos oder Audioinhalte problematisch sein, insbesondere wenn keine Textalternativen oder Gebärdensprachübersetzungen bereitgestellt werden.
  • Bewegungsbeeinträchtigungen: Personen mit eingeschränkter Motorik können Schwierigkeiten haben, präzise Mausbewegungen oder komplexe Gesten auf Touchscreens auszuführen. Eine falsch gestaltete Navigation kann hier eine erhebliche Barriere darstellen.
  • Kognitive Einschränkungen: Nutzer mit Lernschwierigkeiten oder Aufmerksamkeitsdefizitstörungen können sich schwer tun, komplexe Inhalte zu verstehen oder ablenkende Elemente auf der Webseite auszublenden.
  • Vorübergehende Einschränkungen: Denke auch an vorübergehende Beeinträchtigungen wie eine verletzte Hand oder jemanden, der in einer lauten Umgebung navigieren muss. Auch hier kann mangelnde Barrierefreiheit zu Herausforderungen führen.

Jede dieser Einschränkungen kann dazu führen, dass eine Person von deinem Inhalt ausgeschlossen wird, wenn die Barrierefreiheit nicht berücksichtigt wird. 

Bedenke bei allen Einschränkungen, dass sie nicht angeboren oder beispielsweise durch einen Unfall oder eine Krankheit erworben sein müssen. Sie können sich auch schleichend einstellen, einfach, weil wir älter werden. So gesehen betrifft die Barrierefreiheit eben nicht nur eine kleine Gruppe von Menschen.

Accessibility einer Website verbessern

Schauen wir uns nun an, wie du die Accessibility einer Website verbessern kannst. Wir konzentrieren uns dabei auf Dinge, die in deinen Arbeitsbereich fallen etwa als Content-Stratege oder Content-Manager. Da das Thema Barrierefreiheit allerdings wie bereits angedeutet einen ganzheitlichen Ansatz braucht, erwähnen wir ebenfalls Gebiete, in denen du eventuell zusätzliche Hilfe benötigst, die du intern oder extern finden kannst.

Beachte dabei, dass die folgenden Punkte nicht als erschöpfende Übersicht gedacht sind, sondern einige wichtige Punkte behandeln und zudem als Anregung dienen sollen.

Navigation

Wenn wir über Barrierefreiheit in Bezug auf die Navigation sprechen, reden wir über das Rückgrat deiner Website. Sie ist ein entscheidendes Element zur Gestaltung einer zugänglichen Seite. Der Grund? Eine einfache, intuitive Navigation hilft allen Nutzern, sich problemlos auf deiner Webseite zu bewegen. Aber für einige User ist eine gute Navigationsstruktur nicht nur eine Bequemlichkeit – sie ist eine Notwendigkeit.

Stell dir vor, du möchtest dich auf einer Website bewegen, kannst aber aufgrund körperlicher Einschränkungen eine Maus nicht bedienen. Für eine solche Person ist es unerlässlich, dass die Website per Tastatur steuerbar ist. Die Tab-Taste, Pfeiltasten und Enter-Taste bieten Alternativen zur Maus und sollten immer einwandfrei funktionieren. Denk auch an Funktionen wie „Skip to main content“, die erlauben, lange Menüs zu überspringen und direkt zur Hauptinformation zu gehen. Vermeide JavaScript für die Hauptnavigation, da dies Probleme mit Screenreadern verursachen kann. Setze stattdessen auf semantisches HTML.

Aber nicht nur Personen mit Bewegungseinschränkungen profitieren von einer guten Navigation. Auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen oder für ältere Besucher deiner Website ist eine klare, strukturierte Navigation essenziell. Große, gut lesbare Menüpunkte, eine logisch aufgebaute und sich nicht ändernde Menüstruktur helfen dabei, Orientierung zu schaffen. Eine „Breadcrumb“-Navigation, die den Pfad der aktuellen Seite innerhalb der Website-Struktur anzeigt, kann insbesondere für sehbeeinträchtigte User nützlich sein.

Achte auch darauf, die Menüs nicht zu komplex und zu umfangreich zu gestalten. Die Versuchung ist groß, jede einzelne Unterseite auch in der Navigation anzubieten. Vor allem bei Onlineshops kann das problematisch werden, aber nicht nur dort. Das fördert vor allem eines: die Unübersichtlichkeit. Es ist dann ebenfalls nicht die beste Lösung, etwa mit Aufklappmenüs in mehreren Ebenen zu arbeiten, um es optisch zu entzerren. Je nach Umsetzung können die für viele Nutzer zum Geduldsspiel werden: Eine falsche Bewegung mit dem Mauszeiger und man muss wieder von vorn anfangen …

Farbkontraste

Farbkontraste können ein entscheidendes Element sein, um die Benutzererfahrung auf einer Website zu verbessern – insbesondere für Menschen mit Sehschwächen oder Farbenblindheit. Während es verlockend ist, mit einer explosiven Palette von Farben zu experimentieren, sollten ästhetische Überlegungen immer mit dem Aspekt der Zugänglichkeit abgewogen werden.

Um die Lesbarkeit sicherzustellen, sollte ein starker Kontrast zwischen dem Text und seinem Hintergrund bestehen. Schau, ob du Informationen problemlos von deinem Bildschirm ablesen kannst. Können alle Benutzer, einschließlich derjenigen mit eingeschränktem Sehvermögen, deine Texte und Grafiken deutlich sehen, unabhängig davon, welche Geräte oder Bildschirmeinstellungen sie verwenden?

Es ist auch nützlich, sich daran zu erinnern, dass nicht alle deine Benutzer Farben auf die gleiche Weise wahrnehmen. Versuche daher, wichtige Informationen nicht nur durch Farben zu vermitteln. Stattdessen kombiniere Farbsignale mit Text oder Symbolen.

Textformatierung

Bei der Textformatierung geht es um mehr als nur um Schriftgröße und Zeilenabstand – wenngleich diese Faktoren natürlich ebenfalls eine Rolle spielen.

Die Grundlage bilden strukturell sauber formatierte Texte. Hierzu gehören etwa Zwischenüberschriften, um deine Inhalte zu gliedern. Gerade Besuchende mit Sehbehinderungen, die die Website über einen Screenreader nutzen, haben es deutlich einfacher, durch den Artikel zu navigieren. Aber natürlich nicht nur die: Eine gut erkennbare Struktur hilft auch anderen Personen schnell zu verstehen, ob dein Artikel der passende Inhalt ist und wo sich eine gesuchte Information finden lässt. 

Achte hierbei auf die korrekte Reihenfolge: Überschriften der ersten Ordnung (h1) für die Hauptüberschrift, danach Überschriften der zweiten Ordnung (h2) für Unterpunkte und so weiter. 

Genauso wichtig ist eine gut lesbare Schriftart und -größe. Große, klare Schriftbilder und -größen tragen dazu bei, den Text auch für Menschen lesbar zu machen, die nur über ein eingeschränktes Sehvermögen verfügen. Dunkle Schrift auf hellem Hintergrund wirkt dabei in der Regel am besten.

In einem eigenen Artikel erfährst du noch mehr darüber, was lesefreundlich gestaltete Texte ausmacht …

Alternativtexte für Bilder

Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Textformatierung sind die oben bereits erwähnten Alternativtexte für Bilder und Grafiken. Screenreader können diese „Alt-Texte“ vorlesen, wodurch auch Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen verstehen, was auf dem Bild zu sehen ist, und welchen Zweck es im Zusammenhang mit dem umgebenden Text erfüllt.

Achte darauf, dass ein guter Alt-Text tatsächlich beschreibt, was auf dem Bild zu sehen ist und welchen Zweck es erfüllt. Sei konkret und vermeide vage Beschreibungen wie „Bild“ oder „Grafik“. Bedenke jedoch, dass du hierbei nicht zu weit ausschweifst. Zu viele Informationen können die Verständlichkeit wiederum einschränken.

Multimediale Inhalte

Multimediale Inhalte wie Erklärvideos oder Podcasts können für Menschen mit Hör- oder Sehbehinderungen eine Herausforderung sein. Deshalb ist es wichtig, dass du als Content-Manager dafür sorgst, dass Videos, Podcasts und andere Multimedia-Inhalte barrierefrei sind.

Beginnen wir mit Videos. Ein wichtiger Punkt sind hier Untertitel. Sie sollten dabei gut lesbar sein und korrekt wiedergeben, was im Video gesagt wird. Auch Hintergrundgeräusche oder relevanten Toneffekte gehören dazu. Für Personen mit eingeschränktem Sehvermögen ist zudem eine Audiobeschreibung hilfreich. Sie erklärt, was visuell dargestellt wird, und ebnet so den Weg für ein umfassendes Verständnis des Inhalts.

Audioinhalte, wie zum Beispiel Podcasts, stellen für Hörbehinderte eine besondere Herausforderung dar. Hier ist es wichtig, Transkripte bereitzustellen. Diese sollten nicht nur den gesprochenen Inhalt wiedergeben, sondern (ähnlich zu den Video-Untertiteln) auch Umgebungsgeräusche, Stimmungsänderungen oder Soundeffekte beschreiben, die für das Verständnis des Inhalts wichtig sind.

Und denke nicht nur an die Zugänglichkeit des Inhalts selbst: Auch Steuerelemente für die Wiedergabe müssen barrierefrei sein. Sie sollten sich etwa über die Tastatur bedienen lassen und klare, verständliche Symbole verwenden. Bei komplexeren Steuerungselementen, wie einem Video-Player, kannst du kurze Anweisungen oder Tutorials bereitstellen, um die Nutzung für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zu vereinfachen.

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Auch Wörter und Formulierungen können Hindernisse sein

Klare und verständliche Texte gehören ebenfalls zum Thema Barrierefreiheit. In einem eigenen Artikel haben wir bereits erklärt, wie du dafür sorgst, dass sich deine Zielgruppe angesprochen fühlt. Ebenso gehören dazu Fachjargon und komplizierte Satzstrukturen, die es Menschen erschweren können, deinen Gedanken zu folgen. Gerade als Experte in deinem Bereich ist es leicht, in spezifische Terminologien abzudriften, die für Außenstehende schwer zu durchschauen sind. Denk daran, deine Inhalte so zu gestalten, dass auch ein Branchenneuling oder Laienpublikum deine Aussagen nachvollziehen kann, wenn diese Personen zu deiner Zielgruppe gehören.

Bedenke jedoch, dass eine „einfache“ Sprache nicht bedeutet, Inhalte herunterzuspielen oder zu trivialisieren. Ziel ist es, präzise und klar zu kommunizieren und dabei komplizierte oder schwer verständliche Satzstrukturen zu durchbrechen. 

Der Anspruch sollte sein, Inhalte so zu vermitteln, dass sie für eine breite Palette von Leserinnen und Lesern zugänglich sind: Menschen mit Lernschwierigkeiten, Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, oder auch Menschen, die mit digitaler Technik nicht so vertraut sind.

Schlusswort

Denke daran, dass eine barrierefreie Website weit mehr ist, als nur eine gesetzliche Verpflichtung: Sie ist ein klares Zeichen für Inklusion, Benutzerfreundlichkeit und Kundenservice. Und das zahlt sich auch an anderer Stelle aus: Barrierefrei gestaltete Websites funktionieren für alle besser und kommen oftmals auch bei Suchmaschinen wie Google besser an.

Dabei ist klar, dass perfekte Barrierefreiheit gerade für kleinere Organisationen und Unternehmen eine erhebliche Herausforderung sein kann. Aber noch ist Zeit, es bis 2025 zu schaffen.

Und wie halten wir es beim UPLOAD Magazin selbst? Wir haben mit einigen Tests bereits gesehen, wo es Probleme bei uns auf der Seite gibt. Manche Punkte lassen sich vergleichsweise einfach verbessern, wie beispielsweise den Kontrast bestimmer Elemente zu erhöhen und die Alt-Texte bei Bildern konsequent einzusetzen. Andere Punkte wie etwa die Transkription von Video- und Audio-Inhalten werden zusätzliche Werkzeuge benötigen.

Insofern wird uns das zusätzliche Arbeit machen. Zugleich sind wir durchaus dankbar für den Motivationsschub, den das neue Gesetz mit sich bringt. Siehe dazu auch Jens Jacobsens Kolumne in dieser Ausgabe.

Tipps zum Weiterlesen


Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 109

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