Zu den wichtigsten Themen des Jahres gehört für Content-Verantwortliche natürlich die Künstliche Intelligenz – aber nicht nur. Wie Jan Tißler in seinem Beitrag aufzeigt, gibt es weitere wichtige Trends wie etwa die zunehmende Zersplitterung der Onlinelandschaft. Er zeigt die Veränderungen auf und gibt dir Tipps und Hinweise, um darauf zu reagieren.

Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
- Die übermäßige Nutzung von KI zur reinen Content-Massenproduktion führt zu einer Flut mittelmäßiger Inhalte, weshalb KI stattdessen als Werkzeug zur Qualitätssteigerung eingesetzt werden sollte.
- Die zunehmende Fragmentierung der Online-Medienlandschaft erfordert eine gezielte Fokussierung auf relevante Kanäle statt einer Präsenz auf allen Plattformen.
- Im Video-Content zeichnet sich ein klarer Trend zu den Extremen ab: Entweder sehr kurze Clips unter 60 Sekunden oder ausführliche Inhalte über 20 Minuten sind erfolgreich.
- Community Building und authentische menschliche Interaktion gewinnen als Gegenpol zu KI-generierten Inhalten stark an Bedeutung.
- Der Trend geht weg von öffentlichen Feeds hin zu geschlossenen Gruppen, in denen sich Menschen mit Gleichgesinnten austauschen können.
- Unternehmen müssen ihre Content-Strategie darauf ausrichten, sich durch erkennbar von Menschen erstellte Inhalte vom wachsenden KI-generierten Content-Angebot abzuheben.
1. Künstliche Intelligenz: Werkzeug für Qualität statt Massenproduktion

Die Entwicklung generativer KI-Tools wie ChatGPT, Midjourney und andere hat die Content-Produktion in den letzten zwei Jahren grundlegend verändert. Während die technologischen Fortschritte beeindruckend sind, zeichnet sich für 2025 eine problematische Entwicklung ab: Unternehmen sehen in KI zu häufig ein Werkzeug zur Automatisierung und Kosteneinsparung.
Der Drang zur Effizienz
Aktuelle Zahlen zeigen, dass bereits 67% der Kleinunternehmen KI-Tools für Content Marketing und SEO nutzen. Kein Wunder, denn mit KI-Hilfe lassen sich Inhalte schließlich schneller und kostengünstiger produzieren als bisher. Eine Produktivitätssteigerung von 20% oder mehr erscheint mir persönlich realistisch. Doch genau hier liegt die Gefahr: Der Fokus auf reine Effizienzsteigerung ist genau falsch.
Aber damit nicht genug: Manager, die selbst keine praktische Erfahrung mit KI haben, stellen unrealistische Erwartungen an die Möglichkeiten dieser Tools. Der daraus entstehende Druck auf Content-Teams ist immens. Statt die gewonnene Zeit in bessere Qualität zu investieren, sollen sie noch mehr Inhalte in noch kürzerer Zeit produzieren.
Oder aber Unternehmen hoffen gar auf eine möglichst vollständig automatisierte Content-Produktion. Das ist meiner Meinung nach nicht nur unrealistisch mit den heutigen Tools, sondern ein kompletter Irrweg.
Die Quantitäts-Falle
Die Folge solcher Strategien: Eine Flut an mittelmäßigen, KI-generierten Inhalten überschwemmt das Internet. Wenn mehr und mehr Unternehmen diesen Weg gehen, wird es für den Einzelnen immer schwieriger, mit seinen Inhalten durchzudringen. Die reflexartige Reaktion, noch mehr Content zu produzieren, verschlimmert das Problem nur weiter. Ich hatte das bereits in einer Kolumne thematisiert: Es war vor einigen Jahren schon die falsche Antwort und das ist heute mehr denn je der Fall.
Dabei gerät völlig aus dem Blick, worum es eigentlich geht: Die Menschen, die diese Inhalte lesen sollen. Die Zielgruppe wird auf Metriken wie Seitenaufrufe, Likes und Conversions reduziert. Die zentrale Frage sollte aber sein: Welchen Mehrwert bieten wir unseren Lesern? Und erreichen unsere Inhalte eigentlich ihre Ziele? Haben wir diese Ziele definiert?
Stattdessen wird aufs KPI-Dashboard gestarrt, das vor allem Vanity Metrics auflistet. Wie es besser geht, erkläre ich weiter unten noch. Denn natürlich ist die Messbarkeit des Contenterfolgs wichtiger denn je.
KI als Qualitätswerkzeug
Der bessere Weg ist es aus meiner Sicht, KI als Hebel zur Qualitätssteigerung anzusehen. Statt also diese Technologie für eine automatisierte Massenproduktion einzusetzen, sollten wir sie nutzen, um bessere Inhalte zu erstellen.
KI kann beispielsweise:
- bei der Recherche und Themenauswahl unterstützen
- erste Gliederungen und Entwürfe erstellen
- Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenfassen
- Texte auf Verständlichkeit und Konsistenz prüfen
Und das sind nur einige der Möglichkeiten.
Die so gewonnene Zeit können Content-Ersteller in die kreative Verfeinerung und Verbesserung ihrer Inhalte investieren. Das Ziel muss sein, Inhalte zu schaffen, die aus der Masse herausstechen und einen deutlichen Wert für die Leserschaft haben.
Ein weiterer wichtiger Trend für 2025: die steigende Nachfrage nach erkennbar von Menschen erstellten Inhalten. Je mehr KI-generierte Texte es gibt, desto wichtiger wird die authentische, menschliche Stimme. Auch dazu gleich mehr.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz von KI im Content Marketing 2025 liegt nicht in der Automatisierung, sondern in der intelligenten Nutzung als Qualitätswerkzeug. Nur wer die Technologie einsetzt, um bessere statt mehr Inhalte zu produzieren, wird sich im wachsenden Content-Überangebot durchsetzen.
2. Zersplitterung der Online-Medienlandschaft: Fokussierung statt Gießkannenprinzip

Die Online-Medienlandschaft erlebt aktuell eine nie dagewesene Fragmentierung. Früher war die Aufgabe für Unternehmen recht überschaubar: eine Website, vielleicht ein Newsletter und zwei bis drei Profile in sozialen Netzwerken. Heute ist das ein komplexes Geflecht aus immer mehr Plattformen und Kanälen. Dabei haben wir noch gar nicht über die Vielfalt der Contentformate gesprochen.
Diese Entwicklung stellt Content-Ersteller vor enorme Herausforderungen.
Der Zerfall der klassischen Plattformen
Exemplarisch für diese Entwicklung steht der Niedergang von Twitter/X. Nach der Übernahme durch Elon Musk haben viele Nutzer die Plattform verlassen – mit dem Ergebnis einer weiteren Zersplitterung der Kommunikationskanäle. Threads, Bluesky und Mastodon sind nur einige der Alternativen, die dadurch entstanden sind oder einen deutlichen Schub erlebt haben.
Gleichzeitig haben sich TikTok und Instagram als wichtige Plattformen für visuelle Inhalte etabliert, während YouTube seine starke Position weiter behauptet.
Die fortgesetzte Video-Revolution
Apropos YouTube: Im Videobereich ist die Fragmentierung besonders deutlich zu beobachten. Denn YouTube ist hier längst nicht mehr der einzige relevante Kanal. Instagram Reels, TikTok und andere Plattformen konkurrieren um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Jede Plattform hat dabei ihre eigenen Anforderungen an Format, Länge und Stil der Videos.
Weil das Thema Video wichtiger denn je ist, behandle ich es gleich noch ausführlicher.
Die Suche der Zukunft
Auch bei Suchmaschinen zeichnet sich ein fundamentaler Wandel ab. Google kämpft mit der Flut an KI-generierten Inhalten und droht an Relevanz zu verlioeren. Neue KI-basierte Suchoptionen wie Perplexity oder ChatGPT Search gewinnen an Bedeutung.
Dazu kommen spezialisierte Suchmaschinen, die andere Ansätze verfolgen: Kagi ist beispielsweise ein bezahltes Angebot und verzichtet auf Werbung. KI-Tools werden hier sehr behutsam integriert. Der Fokus liegt auf guten und hilfreichen Suchergebnissen sowie vielen Funktionen und Optionen, mit denen sich diese Suche an die eigenen Wünsche und Anforderungen anpassen lässt.
Mit anderen Worten: Selbst wenn Googles Dominanz nicht so schnell verschwinden wird, müssen wir uns auf einen Wandel in diesem Bereich einstellen. Es hat handfeste Vorteile, eine KI zu fragen – besonders dann, wenn diese ihre Aussagen mit Quellen belegt.
Die Herausforderung der Kanalauswahl
Für Content-Ersteller bedeuten diese Entwicklungen: Es ist schlichtweg unmöglich, auf allen Kanälen gleichermaßen präsent und erfolgreich zu sein. Die zentrale Herausforderung liegt in der Auswahl der richtigen Kanäle für die eigene Zielgruppe.
Eine Lösung ist für mich an dieser Stelle die Fokussierung auf Relevanz. Statt (weiterhin) dem Gießkannenprinzip zu folgen, müssen wir uns 2025 noch genauer mit unserer Zielgruppe auseinandersetzen:
- Wo halten sich unsere Leser tatsächlich auf?
- Welche Kanäle nutzen sie wofür?
- Wie können wir sie dort am besten erreichen?
- Welche Formate funktionieren auf welcher Plattform?
Diese Fragen müssen wir präziser beantworten denn je zuvor, um unsere begrenzten Ressourcen effektiv einzusetzen.
Die Zukunft der eigenen Website
Für Unternehmenswebsites wird es in diesem Umfeld zugleich immer schwieriger, Sichtbarkeit zu erlangen.
Zwei Strategien zeichnen sich ab:
- Große Medienmarken, die durch ihre Bekanntheit und Reichweite weiterhin erfolgreich sein können.
- Spezialisierte Websites, die sich auf ein klar umrissenes Themengebiet konzentrieren und dort durch Expertise überzeugen.
Unternehmen sehe ich mit ihrem Content-Marketing vor allem im zweiten Punkt. Allerdings muss ich zugeben: Das wird nicht einfach. Denn gerade Medienwebsites mit einer breiten Google-Präsenz haben das genutzt, um sich in etlichen lukrativen Themenfeldern auszubreiten – zum Nachsehen vieler kleiner, etablierter und spezialisierter Angebot. Google hat dem zwar offiziell den Kampf angesagt. Ob Google hier langfristig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Ich persönlich zweifle das stark an. Google hat nach meiner Erfahrung in der Vergangenheit oft deutlich mehr angekündigt als sie am Ende halten konnten.
Die zunehmende Zersplitterung der Online-Medienlandschaft erfordert eine Fokussierung in der Content-Strategie. Statt zu versuchen, überall präsent zu sein, müssen wir uns auf die für unsere Zielgruppe relevantesten Kanäle konzentrieren. Nur so können wir mit begrenzten Ressourcen maximale Wirkung erzielen. Dafür müssen wir allerdings als erstes genau verstehen, an wen wir uns eigentlich wenden, welche Erwartungen und Bedürfnisse diese Personen haben, wo und womit wir sie überhaupt erreichen.
3. Extreme beim Video Content: Entweder kurz und knackig oder tiefgehend und wertvoll

Die Bedeutung von Video-Content wächst weiter dramatisch. Video machte bereits 2022 82% des gesamten Online-Traffics aus.
Dabei kristallisiert sich ein bemerkenswerter Trend heraus, wenn man die Länge der Videos betrachtet: Der Erfolg liegt in den Extremen.
Die zwei Pole des Video-Contents
Auf der einen Seite stehen ultrakurze Formate, oftmals unter 60 Sekunden, wie wir sie von TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts kennen. Auf der anderen Seite finden wir ausführliche Videos von 20 Minuten oder mehr, die ein Thema tiefgehend behandeln. Was dazwischen liegt, verliert zunehmend an Relevanz.
Dieses Phänomen widerlegt übrigens die oft gehörte Behauptung von der angeblich immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne. Menschen sind durchaus bereit, sich länger mit Inhalten zu beschäftigen – wenn sie die Investition ihrer Zeit lohnenswert finden.
Entsprechend muss sich die eigene Contentkreation im Videobereich anpassen.
Die Kurzform: Schnell auf den Punkt
Kurze Videos unter 60 Sekunden eignen sich besonders für:
- schnelle Tips und Tricks
- erste Einblicke in ein Thema
- emotionale Momente
- unterhaltende Inhalte
- aufmerksamkeitsstarke Teaser
Der Erfolg dieser Formate liegt in ihrer Prägnanz: Sie liefern sofort einen Wert oder wecken Interesse für mehr.
Die Langform: Tiefe statt Breite
Lange Videos ab 20 Minuten funktionieren besonders gut für:
- ausführliche Anleitungen
- tiefgehende Analysen
- Expert:innen-Interviews
- Dokumentationen
- detaillierte Produktvorstellungen
Diese Formate leben von ihrer Gründlichkeit und dem Anspruch, ein Thema möglichst erschöpfend zu behandeln.
Plattform-spezifische Anforderungen
Damit nicht genug: Jede Video-Plattform hat ihre eigenen Regeln und Anforderungen. Sie unterscheiden sich deutlich darin, wie Inhalte konsumiert werden.
TikTok hat den Markt mit seinem Fokus auf vertikale, meist sehr kurze Videos revolutioniert. Die Plattform lebt von authentischen, spontan wirkenden Inhalten, bei denen Musik und Effekte eine zentrale Rolle spielen. Der eher ungekünstelte Stil kommt besonders bei jüngeren Zielgruppen gut an.
YouTube bietet dagegen die größte Flexibilität bei den Formaten. Ob horizontal oder vertikal, kurz oder lang – hier findet jedes Format sein Publikum. Allerdings erwarten die Zuschauer meist eine höhere Produktionsqualität als auf TikTok. Besonders wichtig ist auf YouTube die Optimierung für die Suche, da viele Nutzer die Plattform wie eine Suchmaschine verwenden.
Instagram positioniert sich zu guter Letzt zwischen diesen Polen. Mit Feed-Posts, Reels und Stories bietet die Plattform verschiedene Video-Formate an, die jeweils ihre eigene Ästhetik entwickelt haben. Charakteristisch für Instagram ist der hohe Anspruch an visuelle Qualität, auch bei spontan wirkenden Inhalten. Die Plattform lebt zudem stark von der Interaktion mit der Community, weshalb Videos hier besonders gut funktionieren, wenn sie Gespräche und Engagement anstoßen.
Mit anderen Worten: Allein das Thema Video ist ein gutes Beispiel für die stark aufgesplittete Online-Medienlandschaft, die ich oben beschrieben habe. Natürlich gibt es Überschneidungen. Und es lassen sich Videos produzieren, die auf mehr als einem Angebot funktionieren könnten. Idealerweise findest du aber auch hier heraus, welches Format wo am besten funktioniert – und konzentrierst dich dann voll und ganz darauf.
Der Trend zu den Extremen im Video-Content wird sich 2025 weiter verstärken. Erfolg hat, wer sich klar positioniert und seine Videos konsequent auf die jeweilige Plattform und Zielgruppe ausrichtet. Die Kernbotschaft lautet: Videos müssen entweder schnell informieren oder tiefgehend Mehrwert bieten – der Mittelweg führt hingegen ins Niemandsland.
4. Community Building & menschlicher Faktor: Menschen wollen von Menschen hören

In einer Zeit, in der KI-generierte Inhalte das Internet aufblähen und automatisierte Interaktionen zunehmen, zeichnet sich ein Gegentrend ab: das wachsende Bedürfnis nach authentischen, menschlichen Beziehungen. Diese Entwicklung macht Community Building zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Content Marketing 2025.
Die Sehnsucht nach Authentizität
Die Zahlen sprechen für sich: 90% der Konsumenten vertrauen User Generated Content mehr als klassischen Marketinginhalten. Der Grund liegt auf der Hand: Menschen wollen von anderen Menschen hören, nicht allein von Marketingabteilungen oder KI-Systemen. Sie suchen nach echten Erfahrungen und ehrlichen Meinungen.
Ein interessanter und schwieriger Trend zeigt sich dabei schon seit Längerem in der Bewegung weg von öffentlichen Feeds hin zu geschlossenen Gruppen. Ob in Facebook-Gruppen oder anderen Community-Plattformen wie Skool: Menschen mögen geschützte Räume, in denen sie sich mit Gleichgesinnten austauschen können. Dabei geht es nicht nur um den Austausch von Informationen, sondern um Beziehungen und gegenseitige Unterstützung.
Darauf müssen Unternehmen reagieren. Auch deshalb hatten wir bereits eine ganze Ausgabe zu Thema Community Building, die du inzwischen kostenlos auf der Website lesen kannst. Sie deckt verschiedene Aspekte ab.
Klar ist aus meiner Sicht an dieser Stelle: Unternehmen müssen eine guten Weg finden, sich in Communities einzubringen, ohne dabei mit Verkaufsparolen zu nerven. Und sie sollten zumindest in Betracht ziehen, eine eigene Community zu entwickeln. Denn die kann sich langfristig enorm auszahlen.
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Vom Newsletter zur Community
Der klassische Newsletter ist dabei aus meiner Sicht eine Art Vorläufer des Community Buildings. Denn damit baust du dir ein Publikum auf, das mit der Zeit hoffentlich immer aufgeschlossener wird für dein Unternehmen und dessen Botschaften.
Dennoch ist ein Newsletter am Ende keine richtige Community: Es ist schließlich- eine One-to-Many-Kommunikation und kein Austausch. Hier braucht es also weitere Angebote.
Letztlich hilft Unternehmen bei diesem Thema das Mindset des klassischen Content-Marketings: die erhoffte Zielgruppe mit hilfreichen, relevanten und gut gemachten Inhalten überzeugen. Der Fokus liegt auf Hilfestellung, nicht auf Verkauf. Es geht um langfristige Beziehungen, nicht schnelle Conversions.
Eine funktionierende, eigene Community sehe ich als Rückversicherung gegen all die Unwägbarkeiten an, die wir bereits besprochen haben. Leistest du hier gute Arbeit, kann dir der stete Wandel weniger anhaben. Eine gut gepflegte Community kann Vertrauen aufbauen, Expertise demonstrieren, Feedback liefern, als Multiplikator wirken sowie die Kundenbindung stärken.
Das alles ist sehr wertvoll. Aber Community Building ist natürlich alles andere als einfach und sicher kein Nebenprojekt.
Klar menschliche Inhalte als Gegenpol zum KI-Einheitsbrei
Zu guter Letzt hatten wir in einer weiteren Ausgabe bereits genauer beschrieben, wie du deinen Inhalten ein menschliches Gesicht gibst. Wie du Formate entwickelst, die selbst eine KI der Zukunft niemals kopieren kann. Auch diese Ausgabe kannst du inzwischen kostenlos auf der Website lesen.
Während andere also mehr und mehr KI-generierte Contentgrütze auf ihre Websites kippen, trittst du ein paar Schritte zurück und überlegst: Wie kann ich meine Inhalte so deutlich anders gestalten, dass ich damit sofort positiv auffalle? Wie zeige ich mich von meiner menschlichen Seite?
Das ist aus meiner Sicht in den meisten Fällen die deutlich bessere Strategie. Kombiniere das mit KI als Werkzeug, um bessere Inhalte zu erstellen (und nicht mehr), und schon bist du vielen Konkurrenten einen Schritt voraus.
Im Jahr 2025 wird der menschliche Faktor wichtiger denn je. Je mehr automatisierte und KI-generierte Inhalte es gibt, desto wertvoller werden echte menschliche Beziehungen und authentische Interaktionen. Community Building ist dabei nicht einfach ein weiterer Marketing-Kanal, sondern eine strategische Investition in langfristige Kundenbeziehungen. Der Erfolg wird jenen gehören, die wertstiftende Gemeinschaften aufbauen und pflegen oder sich mit entsprechend hilfreichen und relevanten Inhalten hervortun.
Strategische Neuausrichtung: Fünf Punkte für 2025
Die Content-Marketing-Landschaft 2025 erfordert eine grundlegende Neuausrichtung unserer Strategien. Die erschreckende Wahrheit: Nur 29% der Marketer bewerten ihre Content-Strategie als sehr effektiv. Diese ernüchternde Zahl zeigt, dass wir umdenken müssen: weg vom „mehr vom Gleichen“ hin zu einem strategischeren, mutigeren und datenbasierteren Ansatz.
1. Qualität statt Quantität
Die Zeit der ungezielten Content-Produktion ist vorbei. Statt mit dem Gartenschlauch zu wedeln und zu hoffen, dass wir irgendetwas treffen, müssen wir präzise die Punkte anvisieren, die wir mit unseren Inhalten erreichen wollen. Das bedeutet auch, den Mut zu haben, weniger zu produzieren, dafür aber besser und zielgerichteter.
2. Mut zum Experiment
In einer Zeit, in der alle dieselben KI-Tools nutzen und ähnliche Inhalte produzieren, wird es immer wichtiger, neue Wege zu gehen. Das kann bedeuten, als einziges Unternehmen in der Branche mit TikTok zu experimentieren oder gegen den Trend auf besonders ausführliche, tiefgehende Inhalte zu setzen. Entscheidend ist nicht, was andere machen, sondern was für die eigene Zielgruppe tatsächlich funktioniert.
3. Präzise Zielgruppenansprache
Eine erfolgreiche Content-Strategie 2025 basiert auf einem präzisen Verständnis der Zielgruppe. Dabei reicht es nicht mehr, demografische Daten zu sammeln. Wir müssen verstehen:
- Welche konkreten Herausforderungen hat unsere Zielgruppe?
- Wie suchen sie nach Lösungen?
- Welche Sprache verwenden sie?
- In welchen Kontexten bewegen sie sich?
4. Datenbasierte Entscheidungen
Die Zeit des reinen Bauchgefühls ist ebenfalls vorbei. Kreativität und Mut gehören natürlich weiterhin dazu. Aber erfolgreiche Content-Strategien basieren (auch) auf Fakten. Das bedeutet, kontinuierlich Daten zu sammeln, auszuwerten und die Strategie entsprechend anzupassen. Dabei geht es nicht nur um Reichweiten und Klickzahlen, sondern um aussagekräftige KPIs, die tatsächlich Geschäftsergebnisse abbilden.
5. Die Messung des ROI
Eine der größten Herausforderungen bleibt die Messung des Return on Investment. Hier müssen wir 2025 deutlich genauer werden. Es reicht nicht mehr zu wissen, wie viele Menschen unsere Inhalte gesehen haben. Wir müssen nachweisen können, welchen konkreten Geschäftsbeitrag unsere Content-Strategie leistet.
2025 wird das Jahr der strategischen Fokussierung. Erfolg im Content Marketing wird jenen gehören, die den Mut haben, eigene Wege zu gehen, die ihre Zielgruppe wirklich verstehen und die ihre Strategie kontinuierlich auf Basis von Daten optimieren. Dabei gilt: Besser wenige, dafür aber herausragende Inhalte produzieren, als viele mittelmäßige. Die Zeit der ungezielten Massenproduktion ist endgültig vorbei.
Meinungen der UPLOAD-Leserschaft
Wir haben unter unseren Leser:innen danach gefragt, welche Herausforderungen sie für sich oder in ihrem Umfeld sehen und welche sie für die Content-Welt im Allgemeinen wahrnehmen.
Herausforderungen 2025 für mich oder in meinem direkten Umfeld
„Nach einem Jahr der Konsolidierung und Neuausrichtung, meine Inhalte, losgelöst von den Marktschreiern, Blendern und Heißdampfverbreitern, am Markt der Aufmerksamkeit informativ, positiv und aufklärend zu positionieren.
In der cleveren Kombination für meine Schwerpunkte Unternehmenskommunikation, KI-Anwendungsberatung und Markentransformation die korrekte Ansprache für meine Zielgruppen zu finden, um den erfolgreichen Weg in der eigenen Transformation zum kommunikativen Unternehmensberater konsequent und zielgerichtet weiter fortzusetzen. Menschen weiterhin zu motivieren, weiterzubilden und für Kommunikation und Content zu begeistern. Weiterhin die Zeit für ehrenamtliche Beratung zu finden. Meine Aktivitäten weiterhin leise aus der zweiten Reihe durchzuführen.“
„Den Wertbeitrag von Inhalten zum unternehmerischen Erfolg deutlich machen. Content-Teams auf ihrem Weg in die neue, durch KI massiv veränderte Kommunikationswelt begleiten.“
„Weniger Quantität, mehr Qualität – mit weniger Ressourcen die gleiche Reichweite in der relevanten Zielgruppe erreichen“
Herausforderungen 2025, die ich für die Content-Welt im Allgemeinen sehe
„Dass sich Masse endlich wieder gegenüber Klasse durchsetzt und Inhalte wieder mehr sind als persönliche Statusmeldungen. Mehrwerte und Information den Weg zurück ins Netz finden. Fake, Hate und Falschinformationen deutlich gekennzeichnet oder besser gebrandmarkt werden. Demokratie und Diskussion müssen mehr Raum einnehmen und an Fakten orientierter Content muss die Netze füllen. Welch irrer Traum.“
„Inhalte nicht als Produkt, sondern als Prozess zu verstehen.“
„SEO bricht ein, Social ist bereits eingebrochen, KI-Tools werden weitere Reichweitenkiller – alles auf PAID setzen ist keine Lösung“
Mitmachen?
Möchtest du deine Meinung ergänzen? Dann nutze bis 28. Februar 2025 dieses Formular.
Schlusswort
Veränderung als Chance zu begreifen heißt es ja immer so schön. Auch wenn das abgegriffen klingt, ist im Kern etwas dran: Wenn sich die Arbeitsbedingungen und das Umfeld verändern, ist das einerseits unbequem, eröffnet andererseits aber auch neue Möglichkeiten. Das gilt vor allem dann, wenn du nicht nur auf kurzfristige Effekte und Erfolge zielst, sondern auch mittel- und langfristig denkst.
Dieser Artikel gehört zu: UPLOAD Magazin 118
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Jan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Online-Journalist und Digitalpublizist. 2006 hat er das UPLOAD Magazin aus der Taufe gehoben. Seit 2015 hilft er als CONTENTMEISTER® Unternehmen, mit Inhalten die richtigen Kunden zu begeistern. Und gemeinsam mit Falk Hedemann bietet er bei UPLOAD Publishing Leistungen entlang der gesamten Content-Marketing-Prozesskette an. Der gebürtige Hamburger lebt in Santa Fe, New Mexico.
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